Phong Nha

Nach Vietnam kommen war gar nicht so einfach! Wir wollten mit dem Nachtbus nach Da Nang fahren, um uns dann Hoi An und Hue anzuschauen. Der kam aber nie! Also eine weitere Nacht in Thakhek am Busbahnhof! Am nächsten Morgen sollte in der Früh ein Bus anderswohin fahren (uns war es inzwischen egal, Hauptsache Vietnam). Der kam aber auch nie! Um elf ist dann ein Bus nach Vietnam gefahren, allerdings Richtung Norden. Wir sind also nur mit hinter die Grenze. Dort haben wir uns in einen Minivan, der für 12 Personen ausgelegt war, zu 20zigst reingequetscht. Dieser hat uns dann an irgendeiner Strassenkreuzung rausgeschmissen mit der Aussage ein Bus käme irendwann in unserer Richtung. Achja, und in Vietnam war es auf einmal regnerisch und deutlich kühler. Uns blieb nichts anderes übrig als zum Trampen anzufangen. Ein netter Laote hat uns dann mitgenommen. Wir wollten eigentlich nach Dong Hoi, um dann weiter nach Hoi An und Hue zu kommen. Er hat uns dann aber überzeugt in Phong Nha Halt zu machen, um uns den Nationalpark anzuschauen. Wir hatten noch nichts davon gehört, da wir keinen Reiseführer hatten. Hat sich aber als richtig erwiesen, da landschaftlich genial, genauso wie man sich Vietnam vorstellt! Wir haben uns dann entschieden unsere Reise zu entschleunigen und auf Hoi An und Hue zu pfeifen! 3 Tage sind wir dann in Phong Nha geblieben. Henni war leider etwas krank und ist im Zimmer geblieben. Wir haben uns in Thakhek wohl irgendeinen Magen-Darmvirus eingefangen. Ich bin dann allein mit dem Motorbike durch den Nationalpark gefahren. Beieindruckender Regenwald (und es hat geregnet!), in dem sich einige gigantische Karsthöhlensysteme verstecken, u.a. angeblich das größte der Welt, erst vor ein paar Jahren entdeckt. Ansonsten hat man hier schon einen sehr guten Eindruck der vietnamesischen Lebensart bekommen. Zwischen den Reisfeldern entdeckt man bizarrerweise immer wieder Kirchen, da ein Teil der Bevölkerung katholisch ist.

Ninh Binh

Mit dem Nachtbus gings weiter Richtung Norden nach Ninh Binh. Die Landschaft um diese Stadt ist auch als trockene Halong-Bucht bekannt, d.h. Karsttürme inmitten von Reisfeldern und Flüssen, typisch Vietnam. Auf den Flüssen kann man sich mit dem Ruderboot (die Vietnamesen rudern auch mit den Füssen!) durch Höhlen und die traumhafte Landschaft paddeln lassen. Außerdem haben wir die Aussichten von den Karsttürmen genossen, waren mit dem Motorbike unterwegs und haben uns Pagoden angeschaut. Da sich bei mir auch dieser schleichende Magen-Darmvirus bemerkbar machte, hab ich mich auch erstmal von vietnamesischen Essen fern gehalten und zum ersten Mal seit acht Monaten keine richtige Lust auf asiatische Geschmäcker gehabt.

Cat Ba

Unser nächstes Ziel war Cat Ba Island, die größte Insel in der berühmten Halong-Bucht. Es war mal wieder Zeit zum Klettern! Cat Ba Town erwies sich als günstiges Basislager. Am ersten Abend haben wir ein britisches Pärchen kennengelernt, Craig und Julie, mit denen wir uns für den nächsten Tag zum Klettern verabredet haben. Klettern tut man im 9km entferntem Butterfly Valley. Man holt sich ein Permit bei Asia Outdoors, dann fährt man mit dem Motorbike in das schön gelegene Tal, das etwa 60 Sportkletterrouten beheimatet. Am Fels haben wir ein malayisches Kletterpaerchen (Roslan und Tapir) aus KL getroffen, die, wie könnte es auch anders sein, meinen alten Freund Alex und Alif kannten. Die Kletterwelt ist so klein! Getroffen habe ich auch wieder Asha, die mit mir im Nam Pha Pa Yai Camp war! Am ersten Tag hat sich selbst Henni mal wieder im Toprope versucht! Geklettert bin ich ausserdem mit Joey aus den Staaten und dem Australier Rohan. Die Kletterei war sehr schön, eher technische Faceclimbs, mit den mit Abstand bis dato softesten Bewertungen, also eindeutig Holiday-Grading! Dadurch konnte ich trotz meiner Kletterpause einige 7a's klettern, drei sogar onsight (!), und meine zweite 7b klettern: Muhammad Ali mit einer kleingriffig, technischen Crux am Ende! Da ich aber inzwischen in Yangshuo bin, wo ich reihenweise schwierigkeitstechnisch aufs Maul kriege, weiss ich meine Leistung aber auch richtig einzuschätzen. Bewertungen sind halt auch nur relativ! Trotzdem hatte ich ein paar sehr schöne Klettertage! An den Ruhetagen sind wir zusammen mit den beiden Pärchen im Nationalpark wandern gegangen und haben uns das alte Fort angeschaut. Mit Joey haben wir eine anstrengende Kajaktour durch die Lan Ha Bay gemacht. Wunderschön und die Cai Beo floating villages sind echt riessig: hier leben gefühlt 1000 Menschen auf und vom Wasser! Nur fürs Deep Water Soloing wars (für mich) etwas zu kühl. Nach 10 Tagen gings weiter nach Sapa.

Sapa

Sapa ist ein auf rund 1600m gelegenes Städtchen in den Bergen Nordvietnams. Bekannt ist es für das erholsame Höhenklima, die atemberaubende Berglandschaft und die dort lebenden Bergvölker. Diese ethnischen Minderheiten tragen sehr farbenfrohe Trachten. Allerdings hat der Tourismus auch vor ihnen nicht halt gemacht, und man wird gleich bei der Ankunft von einer nervenden Menschentraube umzingelt: Hiking in my village?, No!, Shopping?, No!, Mini-Shopping?, No!!! Die Dörfer für die Touristen sind dann auch eher Souvenireinkaufsmeilen anstatt ursprüngliches Dorfleben, aber immerhin landschaftlich genial gelegen. Nach einer weiteren Touristenfalle haben wir es dann doch noch geschafft mit dem Motorbike in einem ursprünglichen Talabschnitt zu landen! Super! Dort schauen dich die Kinder wenigstens noch alle an als wäre man ein Alien und versuchen einem nicht geschäftsmänisch Armbänder zu verkaufen. Vier Tage Sapa haben sich auf alle Fälle gelohnt und wir hatten auch Glück mit dem Wetter.

Hanoi

Die letzte Station in den gemeinsamen sieben Wochen mit Henni war die Hauptstadt Vietnams, Hanoi. Das erste was auffällt: ein unbeschreiblicher Verkehr bestehend aus unzähligen Motorbikes zwengt sich hupend durch die engen Straßen Hanois' Altstadt! Es ist laut, es stinkt und es gibt kaum ein Entkommen! Trotzdem oder gerade deswegen ist Hanoi sehr sehenswert. Das Leben spielt sich auf der Straße ab und es gibt jede Menge vietnamesische Gerichte (z.B. Bun Bo Nam Bo) an den Essensständen zu probieren. Bia Hoi, das jeden Tag frisch gebraut wird und für unter 20 Cent zu haben ist, gibt es an vielen Straßenecken. Es gibt auch einen See, Pagoden, Tempelanlagen und das Hoh-Chi-Minh Mausoleum zu besichtigen. Das Essen ist aber echt genial, und da ich bisher noch gar nicht so viel Vietnamesisches probiert habe, sind wir am letzten Abend gleich zweimal Essen gegangen! Zuerst gabs Cha Ca, Fisch angebraten in einer Art heissen Platte direkt am Tisch mit jeder Menge frischem Dill und Schnittlauch. Danach gings mit nem richtigen Streetbarbeceau (unzählige verschiedene Fleisch- und Gemüsespiese) weiter, welches daheim bestimmt das 10-fache gekostet hätte. Henni ist dann von Hanoi nach Bangkok und weiter zurück nach Berlin geflogen. Meine letzte Station heißt China!

 

Ticklist Cat Ba:

 

29.03.2014
Mother Butterfly 6a (Butterfly Valley)
Rome to Hanoi Express 6a (Butterfly Valley)
Elephant Man 6c (Butterfly Valley)
Where the wild things aren't 6a+ (Butterfly Valley)
50/50 7a (Butterfly Valley)

 

30.03.2014
You enjoy myself 6b (Butterfly Valley)
A dengue ate my davey 6c+ (Butterfly Valley)

 

02.04.2014
Very Tot 6b (Butterfly Valley)
Miyagi Box Maker 7a (Butterfly Valley)
Windchime of the ants 7a (Butterfly Valley)
The feeling of freedom 6b (Butterfly Valley)

 

04.04.2014
Argentina's delight 6a+ (Butterfly Valley)
Muhammad Ali 7b (Butterfly Valley)
Cracker Jack 6c (Butterfly Valley)

 

05.04.2014
The grass is always greener 6b+ (Butterfly Valley)
Moustache Massage Man 6b (Butterfly Valley)
Brian's closed project 6c+/7a (Butterfly Valley)

 

06.04.2014
Pappi's Paradise 7a (Butterfly Valley)
Team Ling Ling 7a+ (Butterfly Valley