Thakhek

Mit Matthias gings also weiter nach Laos! Ziel: das Green Climbers Home in der Nähe von Thakhek nahe der thailändischen Grenze. Nach einer Nacht in Bangkok (dort wo meine Reise vor ca. 5 Monaten began), hat uns der Night Sleeper Bus nach Nhakon Phanom gebracht. Von dort aus mit dem Lokalbus über die Grenze nach Thakhek und dann per Tuk Tuk ins Klettercamp. Kurz hinter Thakhek erheben sich die Karsthuegel und es gibt Kletterpotential so weit das Auge reicht! Das Camp selbst liegt abgeschieden (kein Wifi, kaum Handynetz!) in einem Seitental und bietet ca. 50 Kletterern Platz, die sich an ca. 150 Routen austoben können. Gefuehrt wird das Camp von Uli und Tanja, einem deutschen Paar. Die Kletterei ist phänomenal, viel Überhang und Sinterkletterei, und einem beeindruckend ausladendem Dach, bei dem der Sektor den passenden Namen Roof hat. Im Roof gibt es zum Teil Routen, bei denen man beim Ablassen etwa 20m von seinem Sicherungsmann entfernt den Boden wieder berührt, und das in machbaren Schwierigkeitsgraden! Besonders spektakulär und eine Must-have Route ist dabei Jungle King, 7b, und da lag es Nahe, sich diese Route als Projekt auszusuchen. Nachdem Matthias und mir gleich in den ersten Tagen dank Hampi-Power die ein oder andere 7a gelang und einige Traumrouten (u.a. eine 130m 4 pitch Mehrseillänge) abgehakt werden konnten, gabs die ersten zwei Go's im Jungle King, die mich zuversichtlich stimmten. Ein bisschen mehr Ausdauer und es könnte funktionieren. Nach 12 Tagen kam Fabian über Weihnachten/Neujahr zu Besuch aus DE und wir teilten fortan unser Bungalow zu dritt. An Weihnachten selbst war ich dann mal wieder im Jungle King, bin aber zweimal jeweils am Top des Dachs kläglich abgetropft. Zur Frustbewältigung gabs dann am Abend wenigstens Schweinebraten zum Weihnachtsdinner und ein paar Beer Lao hinterher. Am nächsten Tag war Ruhetag angesagt und die erhöhte Nahrungsaufnahme wurde in der Stadt fortgesetzt. Nach einem nicht vielversprechendem Warm Up gabs dann am nächsten Morgen einen erneuten Go in Jungle King. Nach den sich holprig anfühlenden ersten 20m im Einstiegsdach (bis dahin 6c), konnte ich mich auf einen Sinter setzen und einen mehr oder weniger komfortablen No Hand Rest genießen. Von dort aus geht es nochmal 15m durch das stark überhängende Abschlussdach mit einem einigermaßen guten Kneebar auf halbem Weg. Diesmal haben sich die Züge leichter angefühlt und ich hatte die Power meine bis dato am schwierigsten bewertete Sportkletterroute durchzuziehen: Jungle King, 7b, Roof Right Side, Thakhek, Laos. Am nächsten Tag hab ich mit Fabian erstmal entspannt die Mehrseillaengenroute wiederholt, was super viel Spass gemacht hat. An Sylvester gabs dann grosses Buffet, Bierbankbouldern und etwas Party. Am naechsten Morgen war dann das hangovered Bad-Taste Climbing Festival angesagt! Sehr, sehr lustig! Insgesamt waren die knapp vier Wochen im Camp ziemlich genial! Man konnte sich voll und ganz aufs Klettern konzentrieren und hat nebenbei jede Menge interessanter Kletterer kennengelernt: Sebastian, Danilo, Paul, Tobi, Dani, Debbie, Marc, Matthias, Michi, MArkus, Lisa etc. etc. Wir hatten ne richtig gute Zeit!

Jungle King

Sebastian hat sich bei einem Nicht-Durchstieg in die Nachbarroute gehaengt und dabei super Fotos gemacht! Danke! Nachdem ich die Fotos gesehen habe, wollt ich die Route erst recht klettern :)

Vientiane

Unser nächstes Ziel war Vientiane, die Hauptstadt Laos. Fabian hatte die Stadt damals auf seiner Reise ausgelassen, also gabs für ihn auch noch was Neues zu sehen. Und aushalten lässt sichs da auf jeden Fall! Deutlich zu sehen ist der französische Einfluss, bei der Architektur sowie bei den vielen Cafés und Bars, die zu einem netten Strassenflair beitragen. So hat Vientiane seinen eigenen Arc de Triumphe, und in den French Bakerys gabs mal wieder ordentliches Gebäck und Café. Mit Sightseeing waren wir am ersten Tag durch, u.a. mit der goldenen königlichen Stupa, das Wahrzeichen von Laos. Abends dann Chillen am Mekong und ein paar Bierchen in den Bars. Am nächsten Tag sollte es weiter gehen nach Vang Vieng. Da Matthias' und mein Visa allerdings zu verlängern war, gings in der früh erst mal ins Immigration Office. Dort hat sich der liebe Beamte allerdings, entgegen unseren Infos vom Touristenbüro, geweigert den Stempel am selben Tag in unseren Reisepass zu machen. Argh!!! Wir sollten am nächsten Morgen wieder kommen. Also ein Tag mehr in Vientiane! Matthias und ich haben uns dann entschieden den im Buddha Park etwas ausserhalb der Stadt rum zu bringen. Für Fabian gings ab nach Bangkok, um die Heimreise anzutreten. Also hieß es Abschied nehmen! Stark geklettert Bro, starke Zeit... Im Buddha Park gabs dann jede MMengeskurille buddhistische Skulpturen zu bewundern, mit denen sich ein Künstler irgendwann verwirklicht hat. Am nächsten Tag gings dann aber mit dem Bus endlich weiter nach Vang Vieng, wo wir wieder Klettern wollten.

Vang Vieng

Vang Vieng war mal ein blühendes Partydorf, wo man sich beim Tuben und Seilschwingen ballermannmäßig besaufen konnte. Allerdings kam es dabei zu vermehrten Unfällen, und so wurde dem Drogen- und Alkoholkonsum der Garaus gemacht. Die Folge: 70℅ weniger Touristen! So gleicht Vang Vieng mit seinen leer stehenden Bettenburgen und Restaurants eher einem Geisterdorf, das seine besten Zeiten hinter sich hat. Vang Vieng selbst hat uns deshalb nicht so gut gefallen. Man kann zwar immer noch gut Party ohne Flair machen, aber wir wollten Klettern und Natur. Und letztere ist rund im Vang Vieng wirklich klasse! Am ersten Tag gings zur Sleeping Wall mit vielen kurzen, eher unlohnenden Routen. Der Zustieg gestaltete sich zunächst gar nicht so einfach,  aber die wackelige Bambusbrücke über den Fluss und die dahinter liegende Dorflandschaft entschädigten. Im linken Wandteil gibts dort stark überhängende, bouldrige Sinterkletterei. Tobi und Paul aus Thakhek hatten uns dort eine dankbare 7b empfohlen, die ich natürlich probieren musste. Spider, 7b hat dann auch im 3ten Go geklappt, hat sich aber wirklich eher einfach angefühlt, zumal die 7a daneben fast schwerer war. Also eher Geschenk. Im anderen Guidebook steht sie als 7a+, womit ich sie auch für mich verbuchen werde. Am nächsten Tag stand der Pha Daeng Mountain auf dem Programm. Wunderschön gelegen mit längeren, tollen Klettereien. Allerdings wars an dem Tag recht heiß und die meisten Routen kommen erst am späten Nachmittag in den Schatten, so dass eher leichte Routen spulen angesagt war. Wahrscheinlich ist Pha Daeng Mountain das Beste, was man direkt in Vang Vieng findet. Aber da gibt es ja noch Pha Tang, 20km nördlich von Vang Vieng gelegen. Also gings am nächsten Morgen mit dem Motorbike durch wunderschöne laotische Berglandschaft dorthin. Der Zustieg zu dem beeindruckenden ca. 150m hohen und 500m breiten weissen Felsriegel erfolgt durch Gemüsebeete und Bananenplantagen plus Dschungelfeeling. Infrastruktur vor Ort fehlt völlig, andere Kletterer: Fehlanzeige! Die Kletterei ist genial: abwechslungsreich und eher technisch an abgefahrenen Strukturen: Riesenschuppen, Risse und Sinter! Mit das beste, was ich jemals gesehen habe, mit viel Potential nach oben! An den zwei Tagen dort habe ich eine Traumlinie nach der anderen geklettert! Dabei haben alle onsight geklappt, u.a. Welcome to the Jungle, 6c+. Absolutes Highlight war aber Papillon, 6c, eine braune, gutgriffige, leicht überhängende Rissspur, die links und rechts von weissen, kompakten Plattenkalk umgeben ist und 30m in die Höhe zieht. Das Gebiet ist ein absolutes Muss für jeden der nach Vang Vieng zum Klettern kommt. Am besten gleich im 4km entfernten Dorf einquartieren. Am 5ten Tag war nur noch Chillen angsagt; Matthias hatte sich bei der Motorbike Rückfahrt leicht verkühlt. Am Abend gings mit dem Nachtbus weiter nach Luang Prabang.

Luang Prabang

Luang Prabang ist ein UNESCO Weltkulturerbestädtchen, und das kulturelle sowie spirituelle Zentrum Laos. Übernachtet haben wir in einem sehr einfachen, alten Guesthouse im typischen Baustil direkt neben einem Wat, einer Tempelanlage. Um halb fünf in der früh war scheinbar Trommelstunde für die Mönche :-) Luang Prabang ist wirklich sehr schön, mit hübschen, renovierten Häuschen am Mekong und überall Wats und Mönche in der orangenen Kluft. In der Mitte liegt ein kleiner Hügel mit Rundumblick über die laotische Berglandschaft. Am Abend wird am Nachtmarkt flaniert und gut gespeisst. Am zweiten Tag haben wir noch einen Ausflug zu den naheliegenden Wasserfällen gemacht. Himmelblaues Wasser läuft dort über Kalkterassen im Dschungel bergab. Sehr nice! Zum Schwimmen wars uns allerdings zu kalt. Um fünf abends sind wir dann zu der 17h Busfahrt nach Chiang Mai aufgebrochen! Dachten wir... Um drei Uhr nachts ist die Schrottkiste von Bus irgendwo im nirgendwo in den laotischen Bergen liegen geblieben. Es war eisig kalt! In der früh haben sie vor dem Bus Feuer gemacht. Wir mussten 11h am Strassenrand auf den nächsten Bus warten, aber damit nicht genug. Als wir zur Grenze nach Thailand kamen hatte diese schon geschlossen und wir mussten Zwangsübernachten. Damit waren am nächsten Tag auch 20 Dollar Overstay-Gebühren fällig, da unser Visum seit zwei Tagen abgelaufen war. Um vier nachmittags, nach 47h, kamen wir ziemlich gerädert endlich in Thailand und in Chiang Mai an! Krass! Zurück im gelobten Land!

Ticklist Thakhek:

 

08.12.2013

Waiting for Bolts 6a (Climbers Home)

Already Done 6b (Climbers Home)

Kokosbällchen 6b (Climbers Home)

 

09.12.2013

Schöffl Tours 6a (Hilton)

Mon General 6c (Hilton)

Between Night and Day 6b (Elephant)

Sound of Music 7a (Schöffl Block)

Full Metall Jacket 6a (Honeymoon)

 

10.12.2013

Aggro Yoga 6b (Honeymoon)

Nid Toi, Nid Moi 7a (Roof Left Side)

Sorry no Have 6b (Elephant)

It's Raining Man 6b (Elephant)

Das Geschwür 6a (Elephant)

 

12.12.2013

Jungle Drum 6a+ (Elephant)

Fränkischer Einstieg 6b (Methan)

 

13.12.2013

Frühschoppen 6b (Partymeile)

Vorglühen 6c (Partymeile)

 

14.12.2013

Drei Umdrehungen 6b (Partymeile)

Cheeky Fucker 7a (Roof Right Side)

Chinese New Year 5b, 5c+, 6b, 5b (Flying Circus) (lead: 2nd, 4th pitch)

 

16.12.2013

Sockenpuppe 6a+ (Climbers Home)

Fullmoon Stretching Party 6b+ (Schnecke)

Jungle King 1st pitch 6c (Roof Right Side)

Pieds d'Elephant 6c (Schöffl Block)

Endurance Run 6a (Honeymoon)

 

17.12.2013

Watch your figure 6a+ (Schnecke)

The Nest 6b+ (Climbers Home)

Psychokiller 6a+ (World's End)

 

18.12.2013

Hörb 6a (Schnecke)

 

20.12.2013

Mrs. Pok 6a+ (Worldtrip)

Weidnerworldwide 6c (Worldtrip)

Mr. Ku 6c+ (Worldtrip)

Saugeburt 6b+ (Roof Right Side)

 

21.12.2013

Red Ants 6b (Hilton)

Switzerland 7a (Hangover)

Driving School 6b (Honeymoon)

 

22.12.2013

Sinterorgie 6a (Elephant)

Mr. Keo 7a (Worldtrip)

Du Lutscher 6c (Climbers Home)

 

24.12.2013

Mr. Methan's Warm Up 6a+ (Methan)

Soundcheck 6b (Methan)

 

26.12.2013

Klitoritis 6a+ (Elephant)

Jungle King 7b (Roof Right Side)

To Bobby 6c (Roof Right Side)

Nubbel 6b+ (Weiße Wand)

Nok Nok 6a (Schnecke)

 

27.12.2013

Fat Dubbies 6c (Hangover)

Chinese New Year 5b, 5c+, 6b, 5b (Flying Circus) (lead: 1st, 3rd pitch)

 

29.12.2013
Paule 6a+ (Schnecke)
Drill Sergeant 6b+ (Schnecke)
Badami Deluxe 6c+ (Hangover)
Odyssee 6a+ (Weiße Wand)

30.12.2013
Full House 6a+ (Spielhölle)
Whiplash 7a (Weiße Wand)
Bo phen nyang 6b+ (Lao for Beginners)
Priapismus 6a (Elephant)

31.12.2013
Dengue Queen 6a (Hilton)
Chromosomenchaos 6c+ (Hangover)

02.01.2014
Mars Attacks 6c+ (Weiße Wand)
Lenis Lächeln 6c (Schäl Sick)
Fried Brit 6b+ (Hilton)
 
03.01.2014
Sunrise 6a (Elephant)
Jack Pot 6b+ (Spielhölle)
Roulette 6b (Spielhölle)

 

Ticklist Vang Vieng:

 

08.01.2014

American anti force 6a+ (Sleeping Wall)

Don't worry be happy 6b (Sleeping Wall)

Spider 7a+ (Sleeping Wall)

 

09.01.2014

It's funny 'cos he's fat 6a (Pha Daeng Mountain - Hangover Wall)

Fat Jesus 6b (Pha Daeng Mountain - Hangover Wall)

Highland Games 6b (Pha Daeng Mountain)

Pea My 6b+ (Pha Daeng Mountain)

Ngu Pit 6a+ (Pha Daeng Mountain)

 

10.01.2014

Chao Ling chep lai lai 6a (Calcaneus - Pha Tang - Na Pha Daeng)

Money can't buy me love 6b+ (Calcaneus - Pha Tang - Na Pha Daeng)

Welcome to the Jungle 6c+ (Millipede - Pha Tang - Na Pha Daeng)

E nove 6b+ (Rocterra - Pha Tang - Na Pha Daeng)

Schmeckt much better Brause 6b (Papaya Tree - Pha Tang - Na Pha Daeng)

 

11.01.2014

Papillon 6c (Papillon - Pha Tang - Na Pha Daeng)

Angels and Daemons 6c (Calcaneus - Pha Tang - Na Pha Daeng)

Bees drive me crazy 6c (Papaya Tree - Pha Tang - Na Pha Daeng)