Cresciano 2013

Nach einem Tag Berlin, stressiger Schneerückfahrt nach Bayreuth und einem Tag "Erholung + Magen-Darm Problemen" daheim, gings direkt nach meinem Marokkourlaub weiter ab ins Tessin zum Bouldertrip (12.03-17.03). 3 Pads, Schuhe, Chalk und dicke Winterklamotten ins Auto gepackt und 6 Stunden später waren Tobi, Anne, Fabian und ich im Bouldermekka der Schweiz. Tobi hat ne nette Boulderabsteige direkt in Cresciano organisiert, so ne Art Hostel mit tip top Gemeinschafts-Wohnküche, -Wohnzimmer mit Klettervideos usw. Das lustige war, das wir das ganze Haus die 4 Tage mehr oder weniger für uns allein hatten, da wir bis auf drei Boulderer am ersten Tag die einzigen Gäste waren. Am ersten Tag gings gleich ins etwa 30km weiter talaufwärts gelegene Chironico, wo die Sonne früher im Tal steht als in Cresciano. Hatten super gutes Boulderwetter und gleich nen richtig guten ersten Bouldertag in 2 Sektoren. Nach nem schönen Aufwärmblock mit lässiger Plattenkletterei sind wir dann nach Sektorwechsel gut ins Gebiet reingekommen und ich konnt gleich am ersten Tag meine ersten drei 6a Fbs klettern: eine leistige, senkrechte Wand mit nem weitem Long Reach, eine schöne Platte mit Aufsteher und ne senkrechte Wandkletterei mit Slopern, die bei dem genialen Grip bei dem Granit megabombig halten. Damit war schon mal das erste Ziel, schwerer zu klettern als bei unserem letztjährigen Bouldertrip nach Fontainbleau (max. 5c Fb), abgehakt. Ist natürlich aber auch eine gebietsspezifische Sache :) Nach Mitnehmpizza und 2 Bierchen am Abend hat mich dann am nächsten Tag mein Bactus Marokkaniensis wieder eingeholt und ich hab mich die nächsten 2 Tage ziemlich schwach gefühlt, da ich kaum was essen konnte. Bouldern ging aber trotzdem und sobald ich unterm Block stand konnt ich auch Gas geben. Am 2ten Tag sind wir dann nochmal nach Chironico, haben einen etwas längeren Zustieg durch wunderschönen Kastanienwald in Kauf genommen und ich konnt sogar meine erste 6b Fb mit nem etwas scary Ausstieg klettern. Die Nacht über hats meinen Magen dann ziemlich zerlegt. Am 3ten Tag war dann zum ersten Mal Cresciano angesagt. Super schön am Hang gelegenes, kompaktes Bouldergebiet, auch wenn wir nur 2 Sektoren von ca. 16 kennengelernt haben. Der freistehende Block am Hang war überragend und wir konnten dort 3 superschöne 6a+ Fb Boulder abhaken. Noch nen kniffligen 6a Fb Leistenboulder hinterher, dann war meine Kraft für den Tag aber auch schon aufgebraucht. Am 4ten Tag gings meinem Magen dann endlich wieder besser und nach ausgiebigen Frühstück hab ich nur so vor Energie gestrotzt. Der super flowige Bouldertag ging los mit dem genialen Kantenboulder Obelix (6b Fb), gefolgt von der Gay Parade Platte (6b Fb, Flash). Während die anderen da noch rumgebastelt haben, hab ich mir schon die 6c+ Fb Platte nebenan angeschaut und konnt sie letztlich auch klettern. Mein schwerster Boulder war damit ein Aufstehproblem an nem Granit-Mikrotritt mit Mini-3-Fingerleiste für rechts und Mini-2-Fingeraufleger für links mit Long Reach zu Leisten und Henkeln weiter oben. Ist mir insgesamt sehr entgegengekommen der Boulder. Danach war lang noch nicht Schluss an dem Tag und wir haben noch reichlich Boulder abgezockt. Ich konnt noch nen 6b Fb Mantleboulder flashen und ne schwerere Eigenkreation klettern und Tobi hat mit ner 6b+ Fb Traverse auch noch sein Erfolgserlebnis gehabt. Am Abend hab ich dann noch die teuerste und schlechteste Spaghetti Bolognese meines Lebens gegessen, und das, obwohl ich mich so sehr mal wieder auf was G'scheits zum Essen gefreut habe :) Na ja, shit happens... Für Sonntag war dann Regen im Tessin vorausgesagt, so dass wir, auf der Rückfahrt quasi, an den Kochelsee in die Sonne auf der Alpennordseite gefahren sind. Dort sind wir noch n paar richtig fette, selbstdefinierte Kalkboulder an der Wiesenwand geklettert. Richtig cooles Gebiet, das auch zum Sportklettern richtig taugt. Kommen bestimmt mal wieder...