Fingerhorror

Es hat sich eingepisst. Die letzten drei Wochen war nix mit draußen klettern. Dafür hat die Hallensaison aber wieder begonnen und wir sind schon fleißig ins Cafe Kraft nach Nürnberg oder auch mal nach Erlangen in die neue Blockhelden-Boulderhalle gefahren. Auch die Seilkletteranlage in dem Fitnessstudio in Bayreuth hat jetzt nen kleinen Boulderbereich. Und ab Dezember soll es endlich eine Bayreuther DAV Halle für Bouldern und Seil geben. Bin gespannt! Naja, das Hallenklettern boomt, aber es ist ja auch top Training. Das erste mal bouldern dachte ich, ich hab den Sommer gar nichts gemacht: 4 Tage tierischen Muskelkater! Bouldern ist schon ne andere Belastung als das Kraftausdauerklettern mit Seil. Aber siehe da: heute mal wieder strahlender Sonnenschein! Also nichts wie raus! Da wir eh gerade im Boulder-Modus sind, sind wir mal wieder mit Crashpad in die Fränkische. Tobi hatte da noch ein Projekt im Kopf: den Fingerhorror an der Freudenmauer. Wir waren im Frühling schon mal an dem 5m Wändchen, das schön auf einer Wiese liegt, und haben die untersten Züge ausgecheckt. Tobi war dann noch mal da und hat gemeint, dass das Ding geht. Also haben wir noch Karl und Tibor eingepackt und sind bei strahlendem Sonnenschein in Bayreuth verfrüht in den Feierabend. So'n Mist! Ein paar Kilometer die A9 Richtung Süden und die Nebelsuppe hat uns wieder. Das nächste Mal wird vorher wieder auf die Webcams geguckt. Unser Ziel blieb allerdings gleich. Und so wurde halt bei frostigen 4° anstatt bei sonnigen 10° gebouldert. Die richtigen Boulderer kriechen bei solchen Temperaturen eh erst aus ihren Löchern. Perfekter Grip! Tobi hat sich den Fingerhorror ziemlich scnell abgeholt und konnte dann die Fotos machen. Die Crux des Boulders ist der Zug von ner Leiste mit rechts in ein eher mäßiges 2-3 Fingerloch. Dieses muss man halten, die Füße umsortieren und an einen Aufleger für links an ner Nase ziehen. Danach noch topouten. Ziemlich coole Moves und beim Topout ist man schon gute 4m mit den Füßen über dem Boden. Geil! Karl hatte so seine Probleme mit dem Boulder. Ich konnte ihn nach ein paar Versuchen punkten, nachdem ich mich in das Loch hineingefühlt habe:) Der Zug nach dem Loch auf die Nase nach links war für mich dann die eigentliche Schlüsselstelle. Der Boulder ist mit UIAA 8+ (6b+ Fb) etwas hoch bewertet. Schwer und Züge im achten Grad waren das aber allemal. Nach ner kleinen Kaffeepause haben wir dann noch ein paar andere Boulder probiert. Wir konnten noch Surrealis topouten und Karl hat noch Kombucha gemacht. Auch Tibor hatte noch sein Erfolgserlebnis mit dem Stachelschwein. Richtig cooler Nachmittag! Die Lust aufs Bouldern ist dadurch bestimmt nicht geringer geworden! So, und jetzt wieder ab in die Halle bis zum nächsten Schönwetterfenster...